Immer dieser Unsinn mit ätherischen Ölen

oder

warum man die ganze Pflanze nicht auf ein ätherisches Öl übertragen darf

Kennt ihr oder? Die berühmten Vergleiche zwischen der kompletten Pflanze und dem ätherischen Öl. Problematisch wird es hier, wenn Wirkungen und Dosierungen auf das ätherische Öl übertragen werden.

Ich muss ja immer lachen, wenn ich lese, dass 1 Tropfen Pfefferminze oder Peppermint, 30 Tassen Pfefferminztee entsprechen. Wäre das so, würde niemand 1 Tropfen in eine Flasche Wasser oder unsere geliebte Aromaküche gäbe es auch nicht.

Warum?

Weil trink mal 30 Tassen Pfefferminztee.

Meist wird hier dann mal gerechnet, wieviel Pflanzenmenge für 1 Tropfen ätherisches Öl benötigt wird. Nur auf die Wirkung und Sicherheit sagt das überhaupt nichts aus. Die Wirkung und auch der sichere Umgang und die Anwendung erkennen wir Aromaprofis aus der biochemischen Ausrichtung eines ätherischen Öles, schaut doch einfach mal in meinen Guide zur Biochemie.

Solche Beispiele funktionieren auch mit Inhaltsstoffen, wie Vitamin C im ätherischen Zitronenöl. Einfachste Abhilfe würde hier schaffen, einfach mal einen Blick auf die Inhaltsstoffe zu werfen, anhand der Chargennummer könnt ihr die Analyseergebnisse beim Hersteller abrufen. Denn da könnte man erkennen, dass im Analyseergebnis nichts von Vitamin C steht.

Mein absolutes Lieblingsbeispiel stammt immer noch aus den wilden aromatherapeutischen 80er Jahren, als in einer Buchveröffentlichung eine Baderezeptur nach Jean Valnet vorgestellt wurde, die in unzähligen Foren von den super begeisterten Anhängern geteilt wurde.

Das waren 50 ml ätherisches Öl, mal so schwupp in die Badewanne gekippt und aus so wundervollen Düften, wie Rosmarin, Thymian, Lavendel, Pfefferminze und blaue Kamille.

Gab es speziell mit dieser Rezeptur Probleme? Nicht mal ansatzweise.

Warum?

Weil niemand 5 komplette 10 ml Flaschen in die Badewanne kippt, vor allem Kamille wäre teuer geworden, Badezimmer in einem Haushalt die kleinsten Räume sind und der Duftgestank nicht ausgehalten wird.

Und Jean Valnet?

Von dem stammt tatsächlich die Rezeptur. Allerdings nicht mit ätherischen Ölen, sondern aus einem kleinen Kräutersträußchen, das in der Badewanne ausgezogen wird.

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