Johanniskrautöl und Hautpflege
Botanischer Name Hypericum perforatum
Familie Hypericaceae - Johanniskrautgewächse
Johanniskrautöl ist ein Mazerat aus Blüten des getüpfelten Johanniskrautes. Mazerate sind Pflanzenöle, in denen eine Heilpflanze in einem Öl einige Zeit der Sonne ausgesetzt und ihre Wirkstoffe sich in das Pflanzenöl übertragen haben.
Über die Pflanze
Das Johanniskraut ist zwischen 80 - 100 cm hoch und trägt goldgelbe Blüten. Die Blüten haben am Rand dunkle Punkte, die sogenannte Öldrüsen enthalten. Zerreibt man frische Blüten zwischen den Fingern, tritt ein Saft aus, der die Finger rot färbt. Die Blütezeit ist von Juni – September. Traditionell wird es zwischen der Sommersonnenwende und Johanni (21. – 24. Juni) gesammelt und zwar am frühen Morgen.
Johanniskraut ist eine sehr robuste und anspruchslose Pflanze für den Garten. Es bevorzugt einen trockenen Boden und die sonnigste Lage. Man findet es an sonnigen Stellen von Wald- und Wegrändern, Böschungen und Wiesen.
Körperliche Wirkung
Johanniskrautöl wirkt schmerzstillend, entzündungshemmend, muskelentspannend, hilfreich bei Hautproblemen und bei rheumatischen Beschwerden. Es hilft bei Schürfwunden, Narbenschmerzen, Bauchschmerzen bei Babies und Kleinkindern, Neuralgien, Trigeminusneuralgie (Gesichtsneuralgie), Ischias, Gicht, Hexenschuss und Muskelzerrungen.
Vor allem aber bei Prellungen, Quetschungen, Wunden, Verbrennungen, Wundliegen und zur Pflege von Amputationsstellen ist das Johanniskrautöl gut geeignet. Hier kann man noch die Wirkung mit ätherischem Teebaum- und Lavendelöl steigern.
Das Johanniskrautöl erhöht die Lichtempfindlichkeit der Haut, man sollte es nicht vor dem Sonnenbaden benutzen. Aber bei Sonnenbrand ist es eines der besten Behandlungsmittel.
In der Kosmetik wirkt Johanniskrautöl beruhigend und heilt entzündete, trockene und rissige Haut. Es kann die Haut regenerieren und den Stoffwechsel der Haut aktivieren.
Die große Spezialität des Johanniskrautes ist aber seine beruhigende und nervenstärkende Kraft. Es hat seelisch aufhellende und belebende Wirkung und hilft bei Depression, nervöser Erschöpfung, Unruhe und Einschlafstörungen.
Johanniskrautöl ist auch eine gute Hilfe zur Behandlung von Wunden und Ekzemen bei Tieren.
Innerliche Einnahme
Johanniskrautöl kann auch innerlich angewendet werden. Man nimmt hierzu 1 Tl Johanniskrautöl 2 - 3 mal täglich ein. Auf 100 ml Johanniskrautöl kann man noch 15 Tropfen ätherisches Johanniskrautöl zugeben. Dies ist ein gutes Hausmittel bei Magen- und Darmschleimhautentzündungen (vor dem Essen), sowie nervösen Magenbeschwerden. Bei depressiven Verstimmungen, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen, Migräne, Wetterfühligkeit, aber auch bei Bettnässen der Kinder nimmt man 3 mal täglich 1 TL Johanniskraut ein.
DIY - Duft - Mischung
Wundöl
5 Tropfen Teebaum (Melaleuca alternifolia)
7 Tropfen Lavendel (Lavandula angustifolia)
in 50 ml Johanniskrautöl
DIY - Johanneskraut - Mazerat
Johanniskrautöl läßt sich ganz einfach selbst herstellen. Das Johanniskraut wird gesammelt, wenn es in voller Blüte steht. Die Erntezeit ist von Juni - September. Traditionell wird es zwischen der Sommersonnenwende und dem Johannistag gesammelt, also zwischen dem 21. - 24. Juni. 25 g (ca. eine Handvoll) frisch gepflückte Blüten in einen Mörser geben und zerreiben, in ein durchsichtiges Glas füllen und mit 1/2 Liter gutem Olivenöl (oder einem beliebigen anderen Öl) auffüllen.
Dieses Glas stellt man ca. 3 - 4 Wochen auf die sonnigste Fensterbank, die sich finden lässt. Das Öl bekommt in dieser Zeit eine schöne rote Farbe, weswegen man auch vom Rotöl spricht. Anschließend in eine Braunglasflasche abfiltern und etikettieren. Ein solches selbstgemachtes Mazerat ist ca. ein Jahr haltbar.