Tagetes - Ätherisches Öl und Anwendung
Botanischer Name
Tagetes minuta
Tagetes patula
Tagetes glandulifera
Familie Asteraceae - Korbblütler
Duftprofil krautig, würzig, herb, fruchtig, blumig
Note Herznote
Element Feuer / Luft
Inhaltsstoffe
Bis 50 % Monoterpenketone (Tageton), 40 % Monoterpene, Monoterpenole, Aldehyde und Furocumarine.
Gewinnung
Wasserdampf-Destillation des Krautes.
Duftthema
Die Tagetes ist bei uns besser als eine Zierpflanze (Studentenblume) bekannt, deren wunderschöne Blüten im Sommer unsere Gärten verschönern. Bereits 1573 kamen sie aus dem Land der Jaguarsonne in unsere Gärten. Die Mayas und Azteken nutzten die unterschiedlichen Tagetes-Arten als Heil- und Ritualmittel, aber auch als Gewürzpflanze. Sie ist die magische Pflanze der Azteken. Eine ganz besondere Rolle spielen sie in Mexico an Allerheiligen, wo sie als „flor de los muertos – Blumen der Toten“ geopfert werden. Allerheiligen ist das Totenfest, bei dem wir an unsere verstorbenen Angehörigen denken und sie ehren. Die Mexikaner glauben, dass die verstorbenen Seelen die Farbe Gelb aus dem Totenreich wahrnehmen können. Und so symbolisieren ihre strahlenden gelben Blüten die Lichtquelle, die die verstorbenen Seelen nach Hause leitet. Aber auch in Indien sind sie die rituellen Opferblumen der Göttin Bhagwati und des Gottes Shiva.
Vorsicht
Tagetes gehört zu den am stärksten photosensibilisierenden ätherischen Ölen und sollte bei empfindlicher Haut nicht in ein Körperöl gegeben werden. Nicht für Kinder unter sechs Jahren!
Tagetes - Anwendung und Wirkung
Körperliche Wirkung
Der Hauptinhaltsstoff sind die Monoterpenketone. Stark monoterpenketonhaltige Öle dürfen nie innerlich eingenommen werden und gehören in der Aromatherapie in die Hände von erfahrenen Therapeuten.
Sie werden nur gering dosiert, 1 Tropfen in einer Mischung mit 50 ml Basisöl sind ausreichend. In dieser geringen Dosierung wirken sie klärend, belebend und regen den Gehirnstoffwechsel schnell an. In hoher Dosierung sind sie neurotoxisch, krampfauslösend, abortiv, die Leber schädigend und sie werden vom Körper nur schwer abgebaut. In unserem Nachbarland Frankreich sind stark monoterpenhaltige Öle nicht im Handel erhältlich, sondern werden vom Arzt verschrieben. Um eine bessere Verträglichkeit zu erhalten, sollte man sie in Mischungen mit ester- (z.B. Lavendel, Bergamotte) oder monoterpenolhaltigen (z. B. Rose, Linaloeholz) Ölen geben.
Auch über die Wirkung des Inhaltsstoffes Tageton, ein Monoterpenketon, weiß man noch nicht viel. So schreibt Julia Lawless in ihrem Buch „Aromatherapie“ (Seite 208): „So wird in der Literatur von Dermatitis berichtet, die im Zusammenhang mit Tagetesöl aufgetreten ist.“
In der Fußpflege wird mitunter Tagetesöl bei Schwielen und Hühneraugen verwendet.
Seelische Wirkung
Tagetes kann die Produktion der chemischen Botenstoffe (Neurotransmitter) Dopamin und Acetylcholin anregen. Dopamin bringt die Psyche ins Gleichgewicht, löst alte Gedankenstrukturen auf und bringt Energie und Lebenslust. Acetylcholin unterstützt das logische Denken, fördert die Konzentration, die Kritikfähigkeit und das Urteilsvermögen.
Sie gibt wunderbare inspirierende Gedankenblitze, wenn wir gedanklich festsitzen und Blockaden uns an der Umsetzung unserer Ideen hindern. Denn meist fehlt uns nur eine kleine Beflügelung des Geistes. Dies erreichen wir mit ätherischen Ölen, die uns von fernen Ländern träumen lassen. Denn je weiter wir mit unseren Gedanken aus dem Alltag abschweifen, desto mehr Ideen beflügeln uns und umso mehr können wir unser kreatives Potenzial nutzen. So fördern sie nicht nur die Konzentration, ihr so untypischer facettenreicher Duft, lässt gleichzeitig unsere Kreativität Kapriolen schlagen. Wir können die unbekannten Möglichkeiten entdecken, die uns vorher verborgen blieben.
Menschen, die unter den Belastungen des Alltags mit Lethargie, Mattheit oder Müdigkeit reagieren, bekommen mit Tagetesöl wieder einen Energieschub. Sie lassen Lebensfreude aufkommen und steigern den Geist zu neuen Aktivitäten.
Die Sinne und die Lebensfreude werden angeregt, die Phantasie wird beflügelt und man kann wieder Träumen und seinen Gedanken nachhängen. Aber auch zum kreativen Arbeiten, malen und anderen künstlerischen Tätigkeiten inspiriert dieser Duft.
Spirituelle Wirkung
In Meditationen gelangen wir mit der Duftunterstützung des Tagetesöl in unsere inneren Welten. Zu den Bildern aus unserer Seele, die wir längst vergessen haben. Solche Bilder können der Schlüssel zu unseren Blockaden sein, uns aber auch unseres inneren Reichtums bewusst werden lassen. Mit ihnen können wir aber ebenso in die Anderswelt reisen und den Kontakt mit Engeln, Meistern, Elfen und Devas finden.
DIY - Duft - Mischungen
Duftlampe
Tagetes harmonieren mit Holz-, Gewürz- und Harznoten.
Seelentiefe
1 Tropfen Sternanis (Illicium verum)
1 Tropfen Tagetes (Tagetes minuta)
1 Tropfen Pfeffer schwarz (Piper nigrum)
1 Tropfen Linaloeholz (Bursera delpechiana)