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Im Internet am 01.05.2004 auf www.satureja.de veröffentlicht.

Herstellung der Pflanzenöle

Wenn wir ätherische Öle für Gesichts- und Körperöle mischen oder sie gar in der Aromaküche anwenden möchten, brauchen wir die sogenannten Basisöle. Dahinter verbirgt sich nichts anderes als unterschiedliche Pflanzenöle, wie z.B. das Oliven-, Mandel- oder Macadamianussöl. Unsere Pflanzenöle werden seit Jahrtausenden aus Keimen, Kernen, Samen und Früchten gewonnen und für Speisen, Körperpflege und als Heilmittel verwendet.

Macht ein ganzes Thema nur über Pflanzenöle überhaupt Sinn? Viele Fragen gibt es rund um die Öle: Verwendet man besser raffinierte oder kaltgepresste Öle? Wie wirken die Basisöle auf die Haut? Welche Inhaltsstoffe und Fettsäuren sind in den Ölen enthalten? Diese und viele weitere Fragen sind tatsächlich ein eigenes Duftthema wert.

Mittlerweile sind wir von den industriell gefertigten Kosmetikprodukten sehr verwöhnt und ein vollkommen natürliches Kosmetikprodukt wird oft als minderwertig betrachtet, weil es sich in seiner Konsistenz, Geruch und Farbe deutlich unterscheidet. Der Grund liegt in den sogenannten "Veredelungsmethoden" der Industrie, die es schafft, ein ungenießbares Rohprodukt mit viel Chemie wieder verzehrbar zu machen. Das klingt zwar weit hergeholt, ist es aber nicht. Denn nicht alle Pflanzenöle, die im Handel erhältlich sind, werden schonend hergestellt und auch die Ernährungsindustrie arbeitet mit genau definierten und entsprechend veränderten Pflanzenölen mit bestimmten Schmelzpunkten.

Dabei sind zwar die Pflanzenöle und auch -fette aus demselben Ausgangsmaterial, aber als Pflanzenöl wird nur bezeichnet, was bei Zimmertemperatur (also unter 24° C) noch flüssig ist, bleibt es erstarrt, spricht man von einem Fett. In der kalten Jahreszeit kommt es häufig vor, dass die Pflanzenöle erstarren, also nicht mehr flüssig in der Flasche sind und bei Zimmertemperatur wieder flüssig werden. Dies ist ein vollkommen normaler Vorgang und beeinträchtigt nicht die Qualität des Pflanzenöles.

Die Qualität der Pflanzenöle

Zum Schutz des Verbrauchers hat man eine Vielzahl von Gesetzen und Richtlinien geschaffen. Was ein Hersteller auf das Etikett einer Ölflasche druckt, darf er nur zum Teil selbst entscheiden. Steht als Verkehrsbezeichnung Tafelöl, Speiseöl, Salatöl oder Pflanzenöl auf der Flasche, hat man in der Regel eine Mischung aus unterschiedlichen Ölen wie etwa Sojaöl, Erdnussöl, Baumwollsaatöl oder Rapsöl. Der Hersteller kann die Zusammensetzung eines solchen Öles jederzeit verändern, wenn sich z.B. die Preise auf dem Weltmarkt ändern. Pflanzenöle ohne Sortenangabe sind immer raffiniert. Wird aber auf der Flasche eine Pflanzenart, etwa Olivenöl angegeben, muss das Öl auch von dieser Pflanze stammen.

Leider gibt es auf dem Markt mehr Quantität statt Qualität und daran ist auch der Großteil der Verbraucher schuld, da die Kunden die Pflanzenöle für die Kosmetik und die Ernährung, dort kaufen, wo sie am billigsten zu haben sind. Und so ist es nicht immer einfach, an eine gute Qualität zu kommen.

Kaltpressung oder Raffination?

Das Verwirrspiel um Kaltpressung, erste Pressung, kbA der Pflanzenöle ist groß, sagt aber leider nicht viel aus. Denn auch bei einer Kaltpressung können Temperaturen bis 150° C entstehen, der Begriff "erste Pressung" ist im Lebensmittelgesetz nicht zu finden und auch der Begriff "kbA" sagt zwar aus, dass die Pflanze kontrolliert-biologisch angebaut wurde, aber nicht, wie sie weiterverarbeitet wurde.

Die Kaltpressung von Pflanzenölen

Und so haben sich gute Hersteller verpflichtet ihre Pflanzenöle mit dem Begriff "nativ" zu kennzeichnen, was das Synonym für naturbelassen und ursprünglich ist. Nur unter diesem Begriff werden die Öle gekennzeichnet, die nach folgenden Kriterien hergestellt wurden:

Es sind Pflanzenöle aus bio-Anbau Das Pflanzengut wird nur mechanisch gepresst und vorher nicht erwärmt. Es wird auf jegliche Nachbehandlung verzichtet.

Die einzige Ausnahme bildet das Filtern der Pflanzenöle, um darin verbleibende Feststoffe zu beseitigen. Und so dürfen Pflanzenöle nicht als nativ bezeichnet werden, wenn sie zwar mechanisch gepresst wurden, aber z.B. das Saatgut vorher geröstet oder desodoriert wurde, um Farb- und Geschmackstoffe herauszufiltern.

Ein neueres Verfahren zur Herstellung von qualitativ sehr hohen Pflanzenölen ist das "biomega-Verfahren". Hier werden in einem geschlossenen System die Pflanzenöle in kleinen Mengen gepresst, um so die optimalste Wirksamkeit der Inhaltsstoffe zu erhalten. Das Ergebnis kann sich sehen lassen, denn das Biomegaöl ist in dem gleichen ursprünglichen Zustand, wie es im keimfähigen Pflanzengut vorliegt.

Eine gesetzliche Regelung für die Gewinnung von Pflanzenölen gibt es nur beim Olivenöl. Auch hier ist die Bezeichnung für die beste Qualität "natives Olivenöl". Der Zusatz "extra" steht für einen Gehalt an freien Fettsäuren von höchstens 1 g auf 100 g Pflanzenöl. Das native Olivenöl kommt auf einen Gehalt von 2 g freie Fettsäuren auf 100 g Olivenöl kommt.

Was passiert bei einer Kaltpressung?

Hier werden die Samen und Früchte zerkleinert, konditioniert, d.h. durch Hitzeeinwirkung wird der Wassergehalt im Saatgut gesenkt und die Fettzellen darin zum Platzen gebracht und anschließend in meist kleinen Ölmühlen gepresst. Aber auch während des Pressens entsteht Hitze durch den Druck und so können Temperaturen von 40° C bis üblicherweise 100° C entstehen. Nach dem Pressen werden Öl und Wasser in einer Zentrifuge getrennt und das Öl gefiltert um verbleibende Feststoffe zu beseitigen.

Das klingt eigentlich recht einfach, aber die Ölausbeute ist bei dieser Methode sehr gering. Deswegen haben solche Pflanzenöle auch ihren Preis.

Die konventionelle Herstellung von Pflanzenölen

Einfacher hat es hier die Industrie, die durch ihre konventionelle Herstellung größere Ölmengen aus dem Saatgut erhält. Mit Ausnahme der als nativ bezeichneten Öle, werden alle Pflanzenöle folgendermaßen hergestellt:

Was passiert bei der konventionellen Herstellung?

Das Saatgut wird zerkleinert, konditioniert und anschließend gepresst und/oder extrahiert. Hier ist der Ölgehalt der Pflanze ausschlaggebend, denn wenn zuviel Öl im zerkleinerten Pflanzengut zurückbleibt, muss dieses mit Chemie herausgelöst werden, um die Ölausbeute zu erhöhen.

Und so kommt bei der Extraktion als Lösungsmittel meist Hexan oder Leichtbenzin zum Einsatz. Sie lösen das restliche Öl aus dem Pflanzenbrei heraus. Mit dieser Methode wird der gesamte Ölgehalt bis auf einen winzigen Rest aus der Pflanze herausgelöst. Diese Mischung nennt man Rohöl, dabei handelt es sich um eine dunkelfarbige, übelriechende Masse, die ohne die Raffination, von der Industrie liebevoll auch als "Veredelungsmethode" bezeichnet wird, absolut ungenießbar ist. Denn nur durch die Raffination wird aus dieser Masse wieder ein Lebensmittel.

Die klassische Raffination

Man muss es einfach mal so sehen, abgesehen von den als nativ bezeichneten Pflanzenölen, wird weltweit jedes industriell erzeugte Pflanzenöl und auch -fett raffiniert.

Die Raffination erfolgt in folgenden Schritten:

Entschleimung

Bei der Entschleimung wird dem Rohöl alle natürlich vorkommenden Fettbegleitstoffe entfernt, wie z.B. das Lecithin, Vitamine und Spurenelemente. Dies erreicht man durch Zugabe von Phosphorsäure, die die Fettbegleitstoffe ausflocken lässt und diese kann man dann einfach abfiltrieren. Dadurch bekommt man ein verlängerte Haltbarkeit und auch keine Trübung des Produkts, wie es bei nativen Pflanzenölen vorkommt.

Entsäuerung

Aus dem Rohöl müssen im nächsten Schritt die freien Fettsäuren entfernt werden. Diese entstehen, wenn z.B. die Pflanzenteile unter schlechten Bedingungen gelagert oder die Lagerzeit zu lange gedauert hat. Hier gibt man dann Alkalilaugen zu, die die freien Fettsäuren verseifen. Diese Seife kann leicht vom Rohöl abgetrennt werden.

Bleichung

Bei der Bleichung beseitigt man die unerwünschten Farbstoffe aus dem Öl. Mit Bleicherden werden die Farbstoffpartikel gebunden und dann heraus gefiltert.

Desodorierung

Mit dem letzten Vorgang der Desodorierung wird die Raffination abgeschlossen. Hier wird bei hoher Temperatur, meist um die 250° C, eine Hochvakuum-Destillation über meist mehrere Stunden vorgenommen. Dabei werden nicht nur die bis dahin verbliebenen Geruchs- und Geschmacksstoffe entfernt, sondern auch Stoffe, die bei unsachgemäßem Transport oder Lagerung entstehen, Pestizidrückstände aus dem Anbau, sowie die Lösungsmittel wie Hexan oder Benzin, aber auch Peroxide, die beim Raffinationsprozess im Öl anfallen.

Geschmacks- und farbneutrale Öle

Zurück bleibt ein standardisiertes Produkt, das farb-, geruchs- und geschmacksneutral ist. Egal ob wir nun Sonnenblumen-, Oliven-, Macadamianuss- oder Sojaöl kaufen. Das Ergebnis der unterschiedlichsten Pflanzen sieht immer gleich aus und hat auch den gleichen Geschmack. Aber man muss auch ehrlich sagen, die Industrie stellt nur das her, was beim Kunden ankommt und gekauft wird. Denn der Verbraucher verlangt solche geschmacks- und farbneutralen Öle. Meist reagiert der Kunde argwöhnisch, wenn z.B. beim Macadamianussöl der nussige Geruch und Geschmack vorliegt oder das Wildrosenöl durch seine rote Farbe überzeugt.

Und so gibt es mittlerweile auch viele Hersteller die ihr Pflanzengut aus kontrolliert-biologischem Anbau beziehen, es dann aber desodorieren oder gleich ganz raffinieren, um dem Kunden zwar ein bio-Anbau zu geben, aber doch ein geschmacksneutrales und "mildes" Pflanzenöl zu bieten und durch die Raffination vor allem eine längere Lagerfähigkeit zu bekommen.

Das Ergebnis dieses Prozesses sind aber Pflanzenöle, die keine wertvollen Inhaltsstoffe mehr besitzen. Vitamine, wie z.B. das Vitamin A oder E werden nachträglich künstlich zugefügt, ebenso das Beta-Carotin, wodurch das Pflanzenöl wieder seine goldgelbe Farbe bekommt. Aber nur native Pflanzenöle haben ihren charakteristischen Geschmack und Geruch, der aus der Pflanze stammt, aus der sie gewonnen wurden.

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